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aizu signals. Regula Pfister ganz persönlich

Publiziert am 03.07.2019 | Übersetzung verfügbar in: Englisch

aizu signals. Regula Pfister ganz persönlich

Dr. Regula Pfister hat in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Grosses bewirkt – unter anderem beim Zürcher Frauenverein (ZFV). Die ZFV-Unternehmungen gehören zu den grössten Hotellerie- und Gastronomie-Unternehmen der Schweiz. Während 17 Jahren als CEO und während 18 Jahren als Verwaltungsratspräsidentin hat Regula Pfister den ZFV nachhaltig geprägt. Die Zahlen sprechen für sich: 1995 lag der Umsatz noch unter 50 Millionen Franken und der ZFV beschäftigte rund 400 Mitarbeitende, 2018 wurden gegen 300 Millionen Umsatz gemacht und gut 3'000 Mitarbeitende beschäftigt.

In «aizu signals. – Leader ganz persönlich» verrät Regula Pfister unter anderem, was nach der Zeit beim ZFV kommt, spricht über das Scheitern und verrät ihr persönliches Rezept zum Glück. Ausserdem stellt sie sich unseren «Rapid-Fire-Questions»: Flugzeug oder Schiff? Sommer oder Winter? Rechts oder links?

Sie haben kürzlich Ihre Zeit als ZFV-Verwaltungsratspräsidentin abgeschlossen. Was kommt als nächstes?

Aufräumen und danken für die vielen Abschiedsgeschenke materieller und ideeller Natur. Doch die beiden verbliebenen Verwaltungsratsmandate der FELA Management AG und der AnaPico AG haben beide Nachholbedarf, weil ich sie in den letzten Wochen etwas vernachlässigt habe. Und dann folgt Mitte Juli die Zugreise von Moskau nach Peking mit verschiedenen Zwischenhalten. Danach bin ich reif für die Neuausrichtung meines Lebens!

Wenn Sie nochmal einen komplett anderen Beruf wählen könnten oder müssten: Welcher wäre es und warum?

Ich würde Theologie studieren und als Pfarrerin eine Kirchgemeinde betreuen. Dieser Beruf umfasst das ganze Spektrum des Lebens von der Geburt bis zum Tod, von Freud und Leid, Hochs und Tiefs, reicht aber auch ins Spirituelle.

Wann haben Sie das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht? Was war es?

Als ich die Bilder in meinem Büro, das ich mir zum 70. Geburtstag schenkte, aufgehängt habe. Vor Handwerklichem habe ich mich bisher immer gedrückt und mir eingebildet, dass ich dies nicht könne. Nun lerne ich es! Es ist eine Frage des Wollens und nicht des Könnens.

Ohne welche Technologie oder App können Sie nicht leben und warum?

Technik erleichtert vieles, kann – in meinem Alter – aber auch Stress verursachen. Ich habe mir vorgenommen, einmal eine Woche handy- und internetfrei zu verbringen.

Was ist in Ihren Augen der derzeit am meisten überbewertete Trend?

Die Schwarzmalerei vom Untergang unseres Planeten und die damit verbundene «Zeigefinger-Moral», die genau bis vor die eigene Haustür reicht.

Sind Sie kürzlich gescheitert? Falls ja, warum und was haben Sie daraus gelernt?

Im Grossen bin ich glücklicherweise nicht gescheitert, im Kleinen, wenn es darum geht, den eigenen Massstäben gerecht zu werden, scheitere ich jedoch ständig. Meine Lehre daraus: Dranbleiben und die Ansprüche ja nicht zurückschrauben.

Was ist Erfolg für Sie?

Wenn ich ein Problem – ein grosses oder kleines – löse.

Was ist Ihr persönliches Rezept für Glück?

Neugierig sein, immer wieder Neues wagen und dabei auch innere und äussere Widerstände überwinden. Wenn ich etwas erreicht habe, löst dies einen Glücksmoment aus, der jedoch bald wieder verpufft. Deshalb werde ich – im Rahmen meiner Möglichkeiten – aktiv bleiben bis zum Tod.

TV oder Radio?

Radio.

Rechts oder links?

Geradeaus.

Morgen oder Abend?

Morgen.

Sommer oder Winter?

Winter.

Flugzeug oder Schiff?

Schiff, vorausgesetzt ich habe die nötige Zeit.

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