×

AZC Dialog mit Esther Girsberger

Publiziert am 19.10.2016 | Übersetzung verfügbar in:

AZC Dialog mit Esther Girsberger

Im AZC Dialog kommen Menschen zu Wort, die ihren unternehmerischen Herausforderungen tagtäglich und mit Freude begegnen.

In Zürich haben wir Esther Girsberger getroffen. Seit November 2014 ist sie Inhaberin von speakers.ch AG und widmet sich der Vermittlung von Persönlichkeiten und Inhalten.

Nach dem Jus-Studium arbeitete Esther Girsberger als Journalistin, war erste und einzige Chefredakteurin des Tages-Anzeigers, führte jahrelang die «SonntagsGespräche» der SonntagsZeitung und hat Veranstaltungen in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur moderiert. Sie engagiert sich in verschiedenen Organisationen, ist leidenschaftliche Geigerin und fährt einmal pro Jahr zum Tiefseetauchen.

Und warum fiel der Entscheid gerade auf speakers.ch?

Dass es schliesslich speakers.ch geworden ist, schreibe ich ebenfalls meinem CV zu. Ich verfüge über ein grosses Beziehungsnetzwerk; kenne einerseits viele potentielle Kunden sowie viele potentielle Referierende und Moderatorinnen und Moderatoren. Das ist die Grundvoraussetzung, um erfolgreich Persönlichkeiten vermitteln zu können.

Was sind die speziellen Herausforderungen?

Zum einen bestimmt die Wirtschaftslage. Es ist eine gewisse Unsicherheit zu spüren, was die aktuelle und künftige Lage angeht. Selbst etablierte Unternehmen gehen unsicheren Zeiten entgegen – das zieht einen Rückgang geplanter Veranstaltungen mit sich. Zum anderen wird das Geschäft zunehmend kurzfristiger. Man sollte quasi in der Lage sein, von heute auf morgen jemanden für einen Auftrag engagieren zu können. Und dann kann man heute natürlich viele Persönlichkeiten direkt über das Internet buchen und muss nicht mehr auf eine Agentur zurückgreifen – da darf man sich nichts vormachen. Unser USP ist es, dass wir «als Boutique» unterwegs sind, das heisst, dass die persönliche Beratung im Vordergrund steht.

Was sind die Kehrseiten der Selbstständigkeit?

Für mich dieselbe wie beim Journalismus – man kann nie abschalten. Man ist gedanklich 24/7 beim Business und fragt sich ständig, ob man die Person, die einem für diese eine Anfrage vorschwebt, denn auch wirklich die richtige ist oder ob man alle nötigen Informationen hat, um eine Entscheidung zu treffen. Das eigene Unternehmen lässt einen einfach nicht los. Und natürlich frage ich mich, wie jeder Unternehmer und jede Unternehmerin, ob es denn im nächsten Jahr auch so gut laufen wird, wie im jetzigen.

Was macht eine gute Moderatorin aus?

Man muss man sich darauf fokussieren, die richtigen Fragen zu stellen. Und eine gute Moderation setzt eine intensive Vorbereitung voraus. Einfach an eine Veranstaltung zu gehen und das Gefühl haben, man könne alles aus dem Stegreif improvisieren funktioniert meines Erachtens nur sehr bedingt.

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

In 10 Jahren möchte ich ganz andere Projekte angehen. Natürlich will ich speakers.ch noch viele Jahre erfolgreich weiterführen. Mein Mann und ich hegen aber schon diverse Pläne für die Zukunft, wenn die Kinder gross sind. Wir sind beide gerne in anderen Kulturen unterwegs und ergänzen uns – er ist der Agronom und Manager, ich bin in der Öffentlichkeitsarbeit und im Organisatorischen stark. Wir können es uns gut vorstellen, beispielsweise ein Entwicklungsprojekt auf die Beine zu stellen.

 Zurück nach oben