Schweizer Exporteure blicken sorgenvoll in die Zukunft: Im Vergleich zum letzten Jahr sind die Erwartungen an die Exportentwicklung 2019 deutlich tiefer. Handelskonflikte, Brexit und schwache Währungen in Schwellenländern trüben die gute Stimmung, die noch 2018 geherrscht hat. Für Frankreich, Italien und Grossbritannien – wichtige Exportländer der Schweiz – erwarten exportierende Unternehmen sogar höhere Risiken.
Schweizer Exporteure befürchten für mehrere wichtige Exportmärkte eine verschärfte Risikolage. Brexit, innenpolitische Entwicklungen in Frankreich und Italien, verschiedene Initiativen für neue Handelshemmnisse seitens USA – die heitere Stimmung, die noch im guten Exportjahr 2018 herrschte, wird getrübt.
Der Swiss Export Risk Index von Euler Hermes Schweiz und der Berner Fachhochschule zeigt auf, dass die Betroffenheit der Unternehmen durch die verschiedenen Risiken, die mit dem Export von Waren, Gütern und Dienstleistungen zusammenhängen – Währungsrisiko, konjunkturelles sowie politisches Risiko, Delkredererisiko, Risiko ungenügender Rechtssicherheit, Korruptionsrisiko und Cyberrisiken – sich auf ähnlichem Niveau wie 2018 bewegt. Die Unternehmen erwarten allerdings für das Jahr 2019 eine Risikozunahme im Export, vor allem der politischen Risiken, den Cyberrisiken und erneut auch der konjunkturellen Risiken.
Müssen sich die exportierenden Unternehmen in der Schweiz also auf einen Sturm gefasst machen? Dunkle Wolken ziehen zwar auf, doch auch Silberstreifen am Horizont sind zu erkennen. Die Ökonomen von Euler Hermes und Allianz erwarten eine sanfte Landung der Weltwirtschaft für 2019; insbesondere durch eine Entspannung im Handelskonflikt. Aufatmen können die Exporteure aber dennoch nicht – die rückläufige wirtschaftliche Entwicklung in den USA deuten auf globaler Ebene auf ein wenig rosiges Wirtschaftsjahr 2020 hin.
Schweizer Exporteure müssen sich also in den nächsten Wochen und Monaten erneut auf ein volatiles Marktumfeld einstellen. Wer es nicht schafft, mit Einfallsreichtum und neuen Lösungen auf die Veränderungen zu reagieren, wird es schwer haben, die stürmischen Zeiten durchzustehen. Gefragt sind in solchen Situationen auch ein längerfristiger Fokus und Durchhaltevermögen: Wer in guten Zeiten entsprechende Reserven angelegt und so für Krisen vorgesorgt hat, kann Durststrecken gelassen entgegensehen.
Gerade um auf Turbulenzen vorbereitet zu sein, lohnt es sich in guten Zeiten, die eigene Strategie kritisch zu hinterfragen – entspricht die Wahrnehmung meines Unternehmens auch der gewünschten Positionierung? Erreiche ich meine Stakeholder mit meinen Botschaften? Habe ich wichtige Issues wie die Exportentwicklung auf dem Radar? Wie beeinflussen solche Entwicklungen meinen Markt? Wer strategisch und laufend in Image- und Reputationspflege investiert, übersteht auch stürmische Zeiten, ohne Schiffbruch zu erleiden.
Die vollständigen Resultate der Umfrage von Euler Hermes und der Berner Fachhochschule sowie weitere Informationen finden Sie auf: https://www.eulerhermes.com/de_CH/medien/exportrisiko-monitor.html und https://www.bfh.ch/de/dienstleistungen/exportrisiko-monitor/